Im Herzen Puerto Ricos

Die Zora liegt auf der West-Seite von Puerto Rico in der kleinen Marina Puerto Real und wartet auf günstige Bedingungen um die Mona Passage hinüber zur Dominikanischen Republik zu queren. Puerto Real ist ein Fischerdorf, wo die Fischer eindrucksvolle Fänge anlanden.

Tigersharks

Der Wetterbericht verspricht für die Ostertage angenehmes Wetter. Die verbleibenden Tage wollen wir nutzen um Puerto Rico zu erkunden und haben dazu ein Auto gemietet.

Strand in Boqueron, PR

Zunächst fahren wir nach Boqueron etwas südlich von Puerto Real. Am wunderschönen Strand verbringen wir einen Vormittag. Anfangs sind wir dort ganz allein, aber gegen Mittag tauchen langsam andere Badegäste auf, richten sorgfältig ihr Stranddomizil ein mit Campingstühlen und Sonnenschirmen und begeben sich dann mit einer Dose Medalla ins Wasser.  Wir können uns auch nach drei karibischen Monaten diese Lebensart noch nicht ganz zu eigen machen.

Uns interessiert dagegen die kleine Stadt San German, ein kleines Stück landeinwärts.  Die ist nach San Juan die zweitälteste Stadt der Insel und beherbergt die kleine Kirche Porta Coeli, die von den Dominikanern Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet wurde.

Kirche “Porta Coeli” in San German, PR

Leider ist sie wie so vieles was wir in Puerto Rico besuchen geschlossen. Wir geben uns daher den leiblichen statt den geistlichen Genüssen hin und essen in einem sehr netten Bistro köstlich zu Mittag. Danach erkunden wir die schöne kleine Stadt mit ihren klassizistischen Fassaden und in rotem Backstein gelegten eleganten Straßen

San German, PR

Am nächsten Tag wollen wir in die Berge. Die Wanderschuhe kommen aus der Backskiste und der Rucksack wird gepackt. In der Cordillera Central soll es viele wunderschöne Möglichkeiten geben. Zunächst aber müssen wir ein paar Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Es geht nach Osten, vorbei an den Orten, die wir schon vom Wasser kennen, Parguera, Guanica, Ponce und Jobos. Bei Jobos biegt die in Richtung San Juan ab in Richtung Norden und quert das Gebirge. Oben auf der Passhöhe biegen wir auf die Ruta Panoramica ab und fahren in Richtung Aibonito.

Bosque Toro Negro: Leider sind alle Wanderwege gesperrt

Uns dämmert, dass es mit unserer Wanderung schwierig werden könnte, denn hier oben haben wieder die Hurricanes Maria und Irma  große Schäden angerichtet. Vermutlich sind die Wanderwege noch nicht wieder geräumt. Leider bestätigt sich dieser Verdacht dann auch im Bosque Toro Negro, wo tatsächlich alle Wege gesperrt sind.

Bosque Toro Negro vom Hurricane zerzaust

Immerhin gedeihen jetzt die Blumen im Unterholz, nachdem die Kronen der Bäume verschwunden sind. Gesa ist besonders begeistert von den üppig blühenden Trompetenblumen tief drin im tropischen Wald. Trotzdem sind wir etwas enttäuscht und fahren in die kleine Stadt Adjuntas. Es hat inzwischen heftig zu regnen begonnen und unser Stadtbummel wird entsprechend kurz. Die meiste Zeit verbringen wir in einer Paneteria mit Kaffee und Cupcakes.

Adjuntas, PR

Für unseren dritten Tag haben wir uns einen Besuch beim Radioteleskop in Arecibo vorgenommen. Das Teleskop wurde Anfang der 60er Jahre gebaut und ist bis heute erfolgreich in Betrieb.  Es stammt also aus der selben Epoche wie Stony Brook und DESY, einer Zeit, in der viel in die Grundlagenforschung investiert wurde. Über die Jahre ist immer wieder in den Ausbau und die Weiterentwicklung investiert worden. Das wahrscheinlich wichtigste wissenschaftliche Ergebnis  in Arecibo war der indirekte Nachweis von Gravitationswellen durch die präzise Messung der Verlangsamung eines rasch rotierenden Doppelsternsystems, eines Pulsars, durch Pulse und Taylor.

Der Weg nach Arecibo ist unspektakulär entlang von Strip-Malls und schließlich durch Wohngebiete. Umso beeindruckender ist dann der Blick von oben in den Reflektor, der in die eigentümliche Karstlandschaft im Nordwesten von Puerto Rico perfekt eingebettet ist.

Arecibo Radio Teleskop

Übrigens auch hier ist man noch dabei die Hurricane Schäden aus dem letzten Jahr zu beseitigen. Der Wind hatte eine der Antennen an der hängenden Plattform abgerissen. Die dunklen Bereiche im Bild sind diejenigen, die noch nicht wieder gereinigt sind.

Von Arecibo wollen wir noch die Camuy Caves besichtigen, aber auch die sind leider geschlossen. So fahren wir direkt wieder zum Boot nach Puerto Real und feiern im Cockpit mit einer Flasche Puerto-Ricanischem Wein den Studienabschluß von Rahel und Lea. Rahel hatte um 12:00 Abgabetermin ihrer Masterarbeit und Lea um 12:30 ihr Master-Konzert! Noch dazu hatte an diesem Mittwoch den 28. 3. 2018 auch Adas Freund Lars seine Bachelor Arbeit in Freiburg abgegeben. Wir sind ein bisschen traurig, dass wir an diesem Tag so weit weg sind.

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