//WL2K Welcome to Europe

Es ist Sonnabend, 2. Juni, 2100 UTC, 2300 Ortszeit. Zora ist unterwegs unter Maschine in Richtung Brest, querab vom Leuchtturm Pierres Noires. Jochen ist an der Pinne. Plötzlich tauchen Positionslichter auf der Steuerbordseite auf. Sie gehören zu einem Schiff, dass wie ein Marinefahrzeug aussieht, sowie man das im Dunkeln erkennen kann. Auf dem AIS ist allerdings nichts zu sehen. Auch optisch haben wir das Fahrzeug nicht kommen sehen. Kurz darauf kommt ein Schlauchboot auf uns zu und ehe wir verstehen, was da passiert, springen vier bewaffnete Männer an Bord. Eine Frage, ob sie an Bord kommen können stellen sie nicht. Es ist der Französische Zoll, der uns auf diese ruppige Weise begrüßt. Er fordert alle Personen an Bord auf, an Deck zu kommen. Sodann steigt einer der Männer nach unten mit der Taschenlampe und schaut sich um. Kurz darauf ruft der den Skipper unter Deck. Nun werden die Schiffspapiere gefordert, Ausweise und Pässe kontrolliert, sowie die Daten per Handy an Land durchgegeben. Schließlich wird das Schiff durchsucht. Alle Schränke werden geöffnet, die Bodenbretter hochgenommen, die Bilge kontrolliert. Sogar in den Maschinenraum wird geleuchtet, wo El Motor unbeeindruckt weiter rackert. Dann wird alles säuberlich protokolliert. Das Protokoll darf der Skipper dann sogar unterschreiben. Eine volle Stunde dauert diese Heimsuchung, während der wir mit reduzierter Geschwindigkeit weiter in Richtung Brest tuckern. Bärbel bemerkt, dass sie genau dasselbe an dieser Stelle auf einem Überführungstörn schon einmal erlebt hat. Damals gab es offensichtlich sogar Ärger, weil der Skipper nicht nachweisen konnte, dass er berechtigt war das Schiff zu führen. Als die “Douanes” wieder von Bord sind, fällt dem Skipper auf, dass die Positionslampe am Bug ausgefallen ist. Das hatte die Hüter des Gesetzes nicht gestört, oder sie hatten es nicht bemerkt… Mit etwas Verzögerung durch dieses Ereignis läuft Zora dann kurz vor Mitternacht Bordzeit, 02:00 Ortszeit, in Camaret sur Mer ein und wir betreten etwas schwankend nach 10 Tagen und 13 Stunden auf See das Europäische Festland. Trotz der fortgeschrittenen Stunde und obwohl Petra und Jochen am Morgen schon um 07:00 mit dem Taxi in Richtung Nantes zum Flieger wollen, gibt es noch den versprochenen Gin Tonic. Dann fallen alle ins Bett um die Bauernnacht, wenn auch kurz zu genießen.

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